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24. September 2025

Zwischen Fake News und Vertrauen

Zwischen Fake News und Vertrauen

Warum junge Zielgruppen klassischen Medien mehr trauen – und was das für Werbung bedeutet.

In einer digitalen Welt, in der Deepfakes, Hasskommentare und algorithmisch gepushte Falschinformationen zunehmen, stehen nicht nur Medien unter Druck, sondern auch Marken: Vertrauen wird zur knappen Ressource – und zum Erfolgsfaktor. Wie junge Menschen heute über Inhalte, Plattformen und Werbung denken, zeigt eine aktuelle Studie von RTL Data. Im Fokus: die Social-Media-affine Generation Z (16-29 Jahre) und ihr Blick auf redaktionelle und algorithmische Medienumfelder. 

Social Media: beliebt, aber kritisch gesehen

Trotz intensiver Nutzung blicken viele junge Menschen zunehmend skeptisch auf Social Media. Auf TikTok versuchen 64 Prozent der Nutzer:innen, ihren Konsum einzuschränken. Plattformübergreifend wollen 53 Prozent der 16- bis 29-Jährigen weniger Zeit dort verbringen. Ein häufiger Grund: „Man verliert den Blick für die Realität.“

Das Bild zeigt eine Analyse zur Nutzung von Social Media Plattformen, bei der Nutzer versuchen, ihre Nutzung im Alltag zu begrenzen. Es enthält ein Zitat über die Nachteile exzessiver virtueller Interaktion und eine Statistik, die zeigt, dass 53% der 16- bis 29-Jährigen ihre Social Media Nutzung einschränken wollen. Die Statistik umfasst die Plattformen YouTube, Instagram und TikTok mit Nutzeranteilen von 44%, 49% und 64%.
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Viele erleben unangemessene Inhalte. 59 Prozent berichten etwa von mehr problematischen Beiträgen und Kommentaren auf Instagram. Besonders sensibel reagiert die Generation Z: 65 Prozent fühlen sich durch solche Inhalte gestört. 

In diesem Umfeld leidet auch die Werbewirkung. 45 Prozent der jungen Zielgruppe haben Werbung im direkten Umfeld problematischer Inhalte gesehen. Am höchsten ist dieser Wert mit 49 Prozent in der Gesamtstichprobe – gefolgt von TikTok und Facebook (je 35%). Bezogen auf TikTok sagen 49 Prozent der Nutzer:innen, dass Werbung dort einer Marke sogar schaden kann. Zitat eines Befragten: „Zu viel seltsame und unseriöse Werbung.“ 

Gleichzeitig fordern die Nutzer:innen klare Verantwortung von den Plattformen: Über 80 Prozent erwarten aktives Vorgehen gegen Hass und Fake News.

Das Bild zeigt eine Statistik über die Wahrnehmung von Fake News auf verschiedenen Social Media Plattformen. Es wird dargestellt, dass 49% der Befragten Fake News auf YouTube gesehen haben, während 67% dies auf Instagram und 74% auf TikTok angeben. Ein hervorgehobenes Statement sagt: 'Fake News, Beeinflussung, Manipulation: man kann zwischen News und Fake News mittlerweile kaum mehr unterscheiden.' Die Zielgruppe der Umfrage sind Personen im Alter von 18 bis 29 Jahren.
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Klassische Medien punkten mit Vertrauen und Werbewirkung

Ganz anders bewerten junge Menschen klassische Medien. Zeitschriften schneiden besonders gut ab: 66 Prozent der 16- bis 29-Jährigen vertrauen den Inhalten – mehr als in der Gesamtstichprobe (57%). Soziale Netzwerke landen weit abgeschlagen: Nur 26 Prozent vertrauen Instagram, bei TikTok und Facebook sind es noch weniger.

Das Bild zeigt eine Grafik, die das Vertrauen in Social Media im Vergleich zu Zeitschriften darstellt. 57% der Gesamtbevölkerung und 66% der 16-29-Jährigen haben großes Vertrauen in das, was sie in Zeitschriften lesen. Im Vergleich dazu haben nur 17% bei Facebook, 23% bei TikTok, 26% bei Instagram und 31% bei YouTube großes Vertrauen in das Gesehene. Die Grafik hebt die Vertrauensunterschiede zwischen traditionellen Medien und sozialen Netzwerken hervor.
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Dieses Vertrauen wirkt sich auch auf die Werbung aus. Über zwei Drittel halten Zeitschriften für ein qualitativ hochwertiges Werbeumfeld. Bei sozialen Netzwerken sagt das nicht einmal die Hälfte.

Werbung in Zeitschriften gilt als weniger aufdringlich und störend. Überraschend: Die junge Zielgruppe stimmt dem besonders häufig zu – vor allem dem Satz: „In einer Zeitschrift schaue ich mir Werbung lieber an als im Internet.“

Das Bild zeigt eine Analyse der Akzeptanz von Print-Werbung im Vergleich zu digitaler Werbung. Es enthält drei Umfrageaussagen und deren Zustimmungsraten. Die Mehrheit der Befragten empfindet Print-Werbung als weniger aufdringlich und bevorzugt diese gegenüber Internetwerbung. Ein Balkendiagramm verdeutlicht die Ergebnisse mit prozentualen Zustimmungswerten.
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Diese Ergebnisse sprechen nicht nur für das Vertrauen in klassische Medien. Sie sind auch ein starkes Argument für Werbung in glaubwürdigen Umfeldern. Denn gerade junge Zielgruppen legen Wert auf Authentizität, Glaubwürdigkeit – und Kontext.

Wer nur auf Reichweite setzt, riskiert, an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Das gilt besonders für Marken, die auf TikTok, Instagram & Co. aktiv sind – denn junge Nutzer:innen schauen heute sehr genau hin, wo und wie eine Marke auftritt. Gleichzeitig bieten klassische Medien Orientierung, Vertrauen und emotionale Nähe. Werbung wirkt nicht nur durch den Inhalt – sondern durch das Umfeld. 

 

Studiendesign
Die Studie wurde im Februar 2025 im Auftrag von RTL Data durchgeführt. Befragt wurden rund 600 Personen im Alter von 16 bis 69 Jahren in Deutschland über ein Online-Access-Panel. Die Stichprobe wurde gemäß b4p-Struktur quotiert. 

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Kontakt

Kay Schneemann

Kay Schneemann

Head of Advertising Research
+49 40 3703-7371Kay.Schneemann@rtl.de