CONVERGENCE MONITOR 2021: Podcast-Hype hält an, Beliebtheit der Mediatheken steigt weiter.
Wenn die Deutschen das Internet nutzen, konsumieren sie zu einem Drittel der Zeit Videoinhalte. Dies ermittelte der CONVERGENCE MONITOR 2021*, den das Marktforschungsinstitut Kantar auch in diesem Jahr im Auftrag der AGF Videoforschung erhoben hat. Bei den 14- bis 29-Jährigen liegt der Anteil stabil bei knapp über 40 Prozent, bei den 30- bis 49-Jährigen bei 35 Prozent. In älteren Zielgruppen (50+) hat der Videokonsum nach einem starken Corona-Effekt im vergangenen Jahr wieder leicht nachgelassen – insgesamt betrachtet, hat sich die Online-Bewegtbildnutzung aber stabilisiert.
YouTube fällt unter die 90-Prozent-Marke
Unverändert hoch im Kurs stehen Videoclips (53%, Nutzung mind. einmal pro Monat), gefolgt von Videos über Soziale Netzwerke (45%). Bei Nutzer:innen, die Videoclips/Videos kostenlos über soziale Netzwerke mindestens einmal pro Monat schauen, rangiert als Plattform YouTube mit großem Abstand auf Platz 1 – allerdings ist das Netzwerk mit aktuell 85 Prozent deutlich unter die 90-Prozent-Marke gefallen (2020: 91%). Darin dürfte sich das starke Wachstum neuer Konkurrenten widerspiegeln: Newcomer TikTok ist bei der erstmaligen Erhebung mit 16 Prozent gleich auf Platz 5 eingestiegen, für Twitch werden 5 Prozent ausgewiesen. Videos über WhatsApp liegen stabil bei 69 Prozent, Facebook bei 55 Prozent (plus 2 Prozentpunkte).
Beliebtheit von Mediatheken steigt weiter an
Wachsender Beliebtheit erfreuen sich die Mediatheken der klassischen TV-Anbieter, die erneut leicht zulegen konnten und in der monatlichen Nutzung nun bei 30 Prozent liegen (2020: 29%). Insgesamt gaben 57 Prozent der Befragten an, Mediatheken schon einmal genutzt zu haben (2020: 54%). Mit zunehmender Begeisterung werden die abgerufenen Mediatheken-Inhalte auf dem TV-Gerät (43%) konsumiert, während die Nutzungsanteile via PC und Laptop, aber auch auf dem Smartphone, leicht zurückgehen. Während die Mediatheken der Privatsender eine eher jüngere Nutzerschaft mit einem Peak bei den 14- bis 29-Jährigen aufweisen, werden die Angebote der Öffentlich-Rechtlichen über alle Altersgruppen hinweg ähnlich genutzt.
HbbTV-Verbreitung wächst weiter
Inzwischen stehen in 55 Prozent aller Haushalte TV-Geräte, die mit dem Internet verbunden werden können (2020: 52%). Damit steigt auch die Nutzung von Internet-Angeboten auf dem Fernsehgerät: Schon in 30 Prozent der Haushalte werden Online-Inhalte aller Art über das TV-Gerät genutzt, hinzu kommen 7 Prozent an Haushalten, in denen ausschließlich HbbTV-Dienste über den Red Button aufgerufen werden.
Prioritäten bei der Online-Nutzung verschieben sich nur wenig
Unabhängig vom Device: Wenn die Deutschen online sind, dann geht es – wie in den Vorjahren – vor allem um Kommunikation (88%) und Mediennutzung (83%). Weiter an Relevanz gewonnen haben Transaktionen wie Online-Banking oder -Shopping (81%). An vierter Stelle der Internet-Nutzung liegen Online-Videos (76%). Das Schlusslicht in der Abfrage bilden die Inhalte zum Lesen (55%).
Eine wesentliche Rolle bei der digitalen Kommunikation spielen Social Media und Instant Messaging. Hier hat sich im Nutzungs-Ranking keine Veränderung zum Vorjahr ergeben: WhatsApp führt mit 81 Prozent souverän vor Facebook (47%), Instagram (27%) und Snapchat (11%). Deutlich zugelegt auf nunmehr 10 Prozent hat TikTok.
Der Siegeszug der Podcasts geht weiter
Nachdem im Corona-Jahr 2020 vor allem Video-on-Demand-Angebote starke Zugewinne verzeichnen konnten, geht in diesem Jahr der Pokal für den stärksten Nutzungsanstieg an die digitalen Audio-Inhalte. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Nutzung von Podcasts mit 43 Prozent erneut deutlich zugenommen (2020: plus 34%; 2019: plus 44%). Mittlerweile geben 17 Prozent aller Befragten an, mindestens einmal pro Monat einen Podcast zu hören – unter den 14- bis 29-Jährigen sind es bereits 26 Prozent.