Weihnachten als Ruhepunkt in stürmischen Zeiten

In der Krise suchen und brauchen Menschen mehr denn je Rituale, die dem Leben eine Struktur und einen Inhalt geben. Das Weihnachtsfest ist eine stabile Größe in einer veränderten Gesellschaft.

Weihnachten 2020 – so planen die Deutschen, ihre Festtage zu verbringen

Auch aktuell ist Weihnachten mehr als nur ein Superspreader-Event - es steht für Beisammensein, Besinnlichkeit und Familienzeit. Wir erinnern uns bewusst an Weihnachten und an Traditionen, um Halt zu finden und zur Ruhe zu kommen. Eine aktuelle Studie des Audience & Trend Research Teams zeigt, dass Corona auch zu Weihnachten Thema bleibt: 90 Prozent der Befragten glauben, dass das diesjährige Weihnachten anders wird als sonst. So plant fast jeder Vierte (23%), zu Weihnachten weniger Geschenke zu verteilen als in den vergangenen Jahren. Wenn Geschenke gekauft werden, dann werden diese häufiger als früher online gekauft (38%). Die große Mehrheit (72%) plant trotz der Lockerungen, an Weihnachten weniger Freunde und Familie zu treffen als in den Jahren davor. Trotz aller Einschränkungen: Die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ist groß! Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten (56%) freut sich (sehr) auf Weihnachten.

Entspannen mit TV, Podcasts und Zeitschriften

Weihnachten ist auch immer die Zeit der Medien. Zuschauer sehnen sich nach der heilen, vertrauten und vorhersehbaren Welt der stimmungsvollen Specials und Familienfilme, die alle Jahre wieder zum Fest über die Bildschirme, Displays und Monitore in die Haushalte strahlen. Die Mehrheit (62%) wird auch in diesem Jahr wie immer Weihnachtsfilme im Fernsehen schauen, mehr als ein Viertel (27%) möchte dies sogar noch häufiger als in der Vergangenheit tun. Aber nicht nur die Bewegtbildnutzung wird in diesem Jahr boomen: 12 Prozent der Befragten wollen dieses Jahr unter dem Baum häufiger als bisher Podcasts hören, jeder Zehnte (10%) möchte sich die Weihnachtszeit häufiger als früher mit Zeitschriften versüßen.

Auch Basteln und Hämmern gehören zum Fest

Die Feiertage sind in vielen Haushalten auch die Zeit zum Basteln (und Heimwerken). 38 Prozent der Befragten wollen diesen Beschäftigungen im gleichen Umfang wie in den Vorjahren frönen, 15 Prozent wollen sogar noch aktiver als in der Vergangenheit werden.

Weihnachten ist ohne Schlemmen undenkbar

Zum Fest der Liebe geht diese besonders oft durch den Magen, und so gehören Essen und Weihnachten untrennbar zusammen. Die Mehrheit (53%) der Befragten plant, genauso üppig zu kochen und zu backen wie in vergangenen Jahren. Fast ein Viertel (23%) wollen in diesem Jahr sogar noch aktiver als bisher in der Küche werkeln.

Basteln, Kochen und Backen sind aber nicht nur zu Weihnachtsbeschäftigungen – die Zutaten und Ergebnisse liegen in vielen Haushalten auch als Gaben unter dem Weihnachtsbaum. So zeigt die 5. Ausgabe der Ad Alliance Corona-Studie, dass 28 Prozent der dort Befragten Lebensmittel verschenken, 24 Prozent Selbstgemachtes.

Aber es geht nicht nur darum, zu Schlemmen und nette Dinge zum Verschenken zu basteln. DIY, Handarbeit, künstlerische Aktivitäten und auch Kochen sind schon länger im Trend. Denn diese auf das Wesentliche reduzierten Tätigkeiten ermöglichen es, Selbstwirksamkeit in einer zunehmend komplexen Welt zu erleben.

Weihnachten ist wichtiger als je zuvor

Wir können auf vielen Wegen zeigen, dass uns jemand wichtig ist und Kontakt herstellen - aber die physische Nähe, die wir zurzeit vermissen, spielt zu den Festtagen wieder eine besondere Rolle. Gerade in diesen Zeiten werden Traditionen und Rituale wieder wichtiger. Der ritualisierte Ablauf suggeriert die Normalität, nach der sich viele sehnen. Weihnachten hat darüber hinaus eine hohe Symbolkraft. Dabei geht es nicht nur um die Feiertage selbst, sondern um die Vorbereitungszeit, das Kekse backen, das Dekorieren der Wohnung und das Einkaufen von Geschenken.

Das Weihnachtsfest wird dieses Jahr anders ausfallen. Es wird kleiner, vielleicht ruhiger, improvisierter. Aber es bleibt für Viele der Höhepunkt des Jahres, der entsprechend zelebriert wird. Weihnachten bleibt die Zeit der Besinnung, der Regression und der großen Gefühle.