Mobile 360° Studie: Ohne Smartphone geht's nicht

Ad Alliance veröffentlicht zum zehnten Mal die neuesten Fakten und Trends zur mobilen Internetnutzung.

  • Smartphone-Nutzung ist ungebrochen hoch, Bildschirmzeit steigt vor allem in der jüngeren Zielgruppe an
  • Das Smartphone ist präferierter Kommunikationskanal und gleichzeitig Wissensvermittler, Alltagshelfer, Unterhaltungskünstler, Fitness Partner und Geldbeutel

Die mobile Internetnutzung ist durch die Corona-Pandemie noch ein Stück universeller geworden – vor allem beim Einsatz des Smartphones. Ein Rückschluss, den die Kernergebnisse der aktuellen "Mobile 360° Studie" zulässt. Die etablierte Grundlagenstudie der Ad Alliance widmet sich der Einordnung sowie den Entwicklungen und Trends des Smartphone-Marktes. Mehr als 1.400 Nutzende wurden zu ihrem Nutzungsverhalten befragt. Dabei wurden die genutzten Inhalte, die Nutzungshäufigkeit, -situation und -motivation genauer untersucht. Der mobile Alleskönner ist ein sehr persönliches Endgerät und entsprechend präsent bei Nutzer:innen: 96 Prozent greifen mehrmals täglich nach ihrem Smartphone und vor allem in der jungen Zielgruppe der bis zu 29-Jährigen (35%) hat sich die Bildschirmzeit auf mehr als fünf Stunden am Tag gesteigert. Durch seine vielfältigen Funktionalitäten hat das Smartphone geradezu einen Vollzeitjob eingenommen.

Brückenschlag zur vielfältigen Kommunikation

Kommunikation kommt in Deutschland nicht zu kurz. Die Form alltäglicher Gespräche ist um einiges vielfältiger geworden – neben dem Schreiben von Textnachrichten (82%) und E-Mails (72%) sowie dem Telefonieren (45%) erfreuen sich soziale Plattformen (48%) oder auch Videocalls (22%) großer Beliebtheit. Das Smartphone ist das Mittel zur Herstellung des gemeinschaftlichen Gefühls. Entsprechend groß ist die Zahlungsbereitschaft für das liebste Endgerät – bei Männern sogar deutlich größer als bei Frauen: Bei einer Zahlungsbereitschaft von 1000 Euro oder mehr für ein Mobiltelefon
(6% insgesamt) sind 80 Prozent Männer, hingegen sind 63 Prozent der Frauen, die ihr Smartphone gebraucht kaufen, nicht bereit, so viel Geld auszugeben. Dabei umfasst die durchschnittliche Lebensdauer eines Smartphones 3,4 Jahre bevor sich Nutzer:innen nach einem neuen umschauen – idealerweise ein neues der gleichen Marke (62%).

Der Endgeräte-Liebling ist vor allem in der pandemischen Phase ein wichtiges Bindeglied, um eben Beziehungen am Laufen zu halten. Kommunikation (84%) sowie Nachrichten und Informationen (83%) sind von jeher Haupt-Nutzungsmotive für Smartphoner, allerdings steigt die bis dato nachgelagerte Funktion der Videotelefonie auf ein Viertel (26%) der Befragten an Bedeutung zu. Hierbei ist nicht nur die Messenger Funktion von WhatsApp klarer Favorit (96%), sondern mit großem Abstand auch die Videotelefonie (86%). Die Videocall-Angebote von Facetime (53%), Zoom (52%), Skype (51%) und Microsoft Teams (47%) werden auf einem ähnlichen Niveau eingesetzt. Darüber hinaus wird sich via Worten, Bildern und Videos über die vielen Messenger-Dienste ausgetauscht (84%). Nach WhatsApp werden der Facebook Messenger (41%), Telegram (22%) sowie Signal (24%) am meisten genutzt. Letzteres hat den größten Zuwachs (+16 Prozentpunkte) zu verzeichnen, während der Facebook Messenger sechs Prozentpunkte verloren hat.

Kontaktlos, aber nicht abgeschnitten

Das eigene zu Hause ist gleichzeitig zum Büro, Kinosaal, Fitnessstudio, Shoppingcenter, Restaurant und zur Spielhalle geworden und das Smartphone nimmt die Rolle als Informations- und Wissensvermittler, Entertainer, Fitnesspartner, Spielkonsole oder auch als Geldbeutel ein. Entsprechend rasant ist die Zunahme an kostenpflichtigen Apps: 42 Prozent (+30 Prozentpunkte) geben an, solche auf ihrem Smartphone zu haben. Vor allem dann, wenn sie einen wichtigen Nutzen haben (75%) ist man bereit, dafür zu zahlen. Die eine oder andere Entwicklung wurde sicherlich durch die Pandemie befeuert, wie beispielsweise die Themen Gaming- und Gesundheits-Apps. Denn, wenn das Smartphone sowieso ständiger Begleiter ist, warum also nicht zum Beispiel auch beim Sport oder zur Überwachung der Gesundheit einsetzen? Knapp die Hälfte der Befragten (47%) geben an, einen Schrittzähler auf ihrem Smartphone integriert zu haben. 33 Prozent haben die App ihrer Krankenkasse auf dem Mobiltelefon, 26 Prozent eine Sport- und Workout-App. Diese sind vor allem bei Männern beliebt. Mehr als ein Drittel der Herren nutzt die Runtastic-App (38%), während der Anteil der Frauen bei 20 Prozent liegt. Ebenso im Fokus in Sachen Fitness sind bei den Teilnehmenden die Pulsmessung (20%), eine Schlaftracking-App (15%) oder auch Kalorienzähler (14%).

Nutzer:innen verlassen sich mehr denn je auf ihr Smartphone. Was in den letzten 18 Monaten physisch nicht möglich war wurde ins Netz verlegt und hat vor allem das Onlinekaufverhalten weiter beeinflusst. Neben Shopping- und Lieferdienst-Apps gewinnen im Markt auch zunehmend solche Apps an Bedeutung, die den Weg in die digitale und kontaktlose Zahlungswelt vereinfachen. Bereits ein Viertel (24%) nutzen im stationären Handel die Möglichkeit der mobilen Bezahlung. PayPal (52%) ist vor Apple Pay (45%) die beliebteste Art der mobilen Zahlung, mit deutlichem Abstand folgen Google Pay und Payback Pay (21%).

Frank Vogel, CSMO Ad Alliance: "Involvierend ist eine charaktertypische Eigenschaft des Smartphones und dessen Nutzung und ist dementsprechend bei Kommunikationskonzepten ein Wirk-Verstärker. Die Studienergebnisse untermauern das und zeigen sehr deutlich, wie wichtig und welchen Stellenwert das Smartphone für jeden einzelnen hat – es ist immer dabei, die Nutzung über den gesamten Tag stark ausgeprägt und der Zugang zu mehr Informationen oder zum Kauf nur einem Klick entfernt – näher dran geht's nicht. "

Deutschland im smarten Daheim noch nicht angekommen

Die Phasen der eingeschränkten Bewegungsfreiheit hat nicht nur Nutzungsmuster beeinflusst, sondern auch dafür gesorgt, dass es mehr elektronische Geräte und Gerätetypen in deutschen Haushalten gibt. Der Kauf und die Einkaufspläne von Smart-Home-Geräten, wie beispielsweise intelligente Sprachassistenten, wird davon beeinflusst. Heute schon nutzt jede vierte Person (26%) smarte Komponenten in den eigenen vier Wänden oder könnte sich vorstellen, dies in den kommenden sechs Monaten zu tun. 33 Prozent geben an, sich vorstellen zu können, ihren Haushalt zukünftig mehr zu vernetzen. Von den Befragten kennen 83 Prozent Smart Speaker und 64 Prozent setzen diese mit sehr viel Spaß ein, was im Vergleich zu 2019 ein Wachstum von zehn Prozent ist. Die Hälfte der Nutzer:innen (51%) möchte ihren Sprachassistenten nicht mehr missen und steuern darüber verschiedene Geräte im eigenen Haushalt (41%) und empfinden sie als Erleichterung in ihrem Leben (37%).

Das Smartphone ist bereits Entertainmentplattform für jede Lebenslage, ultimative Informationsquelle und hat das Potenzial und die Technologie, um künftig auch die Hauptrolle zu spielen, um das eigene SmartHome zu steuern.

Studiensteckbrief: Die Grundlage für "Mobile 360° Studie" ist eine Panel-Befragung im "G+J medientrend" und dem "I love MyMedia"-Panel, bei der insgesamt 1.409 Personen im August und September 2021 zu ihrer mobilen Internetnutzung befragt wurden. Grundgesamtheit der Studie sind Smartphone-Nutzer. Die Verteilung der Panelisten entspricht nach Geschlecht und Alter der agof digital facts und ist damit repräsentativ für die deutschen Smartphone-Nutzer.