Mobile 360°: Fakten und Trends zur mobilen Internetnutzung

Deutsche leben in sehr engen Beziehungen mit ihren Smartphones – dieses Fazit lassen die Ergebnisse der neunten Welle der repräsentativen "Mobile 360°"-Studie zu. Mit keinem anderen Device werden so häufig Informationen abgerufen wie mit dem Smartphone. Immer ausgefeiltere Funktionen intensivieren die Nutzung, nehmen Einfluss auf das alltägliche Leben und auf die Nutzung anderer Medienangebote.

96 Prozent der 1.534 befragten Smartphone-Nutzer gehen über das Gerät (mehrmals) täglich ins Internet. Es ist damit das wichtigste Bindeglied zur Außenwelt – vor allem in Zeiten der Isolation. Dementsprechend gehören Messenger und Nachrichten zu den Hauptgründen für die mobile Internetnutzung: 92 Prozent versenden mehrmals pro Woche Textnachrichten, 86 Prozent schreiben E-Mails. Zum Vergleich: Nur 78 Prozent der Befragten nutzen das Smartphone mehrmals in der Woche zum Telefonieren.

Neben seiner Funktion als Kommunikationsmittel spielt das Smartphone eine zentrale Rolle für die schnelle Informationsbeschaffung: 76 Prozent rufen Wetterinformationen ab, 65 Prozent nutzen es für Wissens- und Informationsrecherchen und 63 Prozent konsumieren Nachrichten über das mobile Endgerät.

Nie alleine sein: Bildschirmzeit in sozialen Netzwerken

Gefragt nach den Gründen der Smartphone-Nutzung, hat die Kommunikation über Messenger-Dienste mit 86% den höchsten Stellenwert bei den Befragten, direkt gefolgt vom Zugriff auf Nachrichten und Informationen (84%). 57 Prozent greifen zum Smartphone, um soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram zu nutzen.

Vor allem bei Jüngeren sind die sozialen Netzwerke beliebt. „Sehr häufig“ benutzen die Befragten zwischen 16 und 29 Jahren nach eigenen Angaben Instagram (81%), YouTube (61%) und Facebook (51%). Im Vergleich zum Vorjahr legen Instagram und Twitter zu, während die Nutzung von Facebook in der jungen Zielgruppe weiter abnimmt. Über alle Altersklassen hinweg ist derzeit noch Facebook allerdings mit 63 Prozent das am häufigsten genannte Netzwerk. Jüngere Kanäle wie Snapchat und TikTok erreichen zwar derzeit noch deutlich weniger User (auch bei den unter 30-Jährigen), der Zuspruch wächst aber rasant.

Niemand sonst weiß so viel: Schnelle, vereinfachte und konzentrierte Informationen

Das Smartphone ist das Device schlechthin für die zeitunabhängige und schnelle Informationsbeschaffung sowie für kurzweilige Alltagsfluchten. Zwei Drittel aller Befragten (66%) verlassen das Haus nicht ohne Smartphone. 57 Prozent greifen zuerst zum Smartphone, wenn sie sich informieren möchten. Dabei vertraut die Mehrheit in allen Altersgruppen eher den professionellen, journalistischen Medienangeboten als Informationen in Sozialen Netzwerken.

Der ganz persönliche Shopping-Assistent

Das Smartphone gewinnt in nahezu allen Altersgruppen als Shopping-Device an Bedeutung. Mobile Werbung wird akzeptiert, wenn sie ansprechend gestaltet ist und die Nutzung nicht beeinträchtigt. Am häufigsten shoppen die Befragten über ihre Smartphones Bekleidung und Schuhe (63%) sowie Bücher (59%). Beliebt ist auch der Kauf von Flug- bzw. Bahntickets (53%) oder Eintritts- und Konzertkarten (53%).

Dabei ist das Smartphone bereits vor dem Kauf für die Hälfte der Befragten (50%) die erste Informationsquelle, die zur Recherche über Produkte und Dienstleistungen genutzt wird. 72 Prozent geben an, basierend auf den über das Smartphone abgerufenen Informationen einen Kauf getätigt zu haben. Knapp ein Viertel (27%) nutzt das Smartphone auch zum Bezahlen im stationären Handel.
 

Frank Vogel, CSMO der Ad Alliance: "Mobile Endgeräte haben nicht nur im persönlichen Lebensraum eine bedeutende Rolle, sondern auch in der Markenkommunikation. Beim Smartphone greifen Emotionen, Daten und Fakten ineinander und entsprechend sensibel reagieren Nutzer auf Markenbotschaften. Gerade auf dem wohl persönlichsten Endgerät muss daher die Werbung auch persönlicher, individueller und möglichst mit einem Mehrwert daherkommen. Für Markenartikel sind in der Masse an digitalen Inhalten daher nicht nur brand safe Umfelder und deren Qualität entscheidend, sondern auch das 'Was' und das 'Wie' ihrer Inszenierung, so dass es ins Gesamtkonzept als auch zur Nutzungssituation passt."
 
 
*Studiensteckbrief: Die Grundlage für "Mobile 360°-Studie" ist eine Panel-Befragung in den "G+J medientrend"- und "I love MyMedia"-Panels, bei der insgesamt 1.534 Personen im September 2020 zu ihrer mobilen Internetnutzung befragt wurden. Grundgesamtheit der Studie sind Smartphone-Nutzer. Die Verteilung der Panelisten entspricht nach Geschlecht und Alter der agof digital facts und ist damit repräsentativ für die deutschen Smartphone-Nutzer.