video_error_image
Dieses Video ist leider nicht verfügbar!
// Ad Alliance - 13.11.2020

Medien als Tor zur Außenwelt

Unser Alltag ist durch Corona nicht mehr so wie früher. Was sich genau verändert hat, insbesondere bei dem Umgang mit Medien, erforscht eine kontinuierliche Befragung der Agentur HAVAS MEDIA. Dr. Helen Lauff, Group Head Intelligence bei der Agentur, präsentierte Zahlen aus der Studie. Die zeigen: Medien sind während der Pandemie für viele Menschen wichtiger geworden.

video_error_image
Dieses Video ist leider nicht verfügbar!

Der Corona-Monitor von Havas Media befragt pro Welle 500 Personen, seit dem Ausbruch der Pandemie wurden bereits 10 Wellen durchgeführt. Damit dokumentieren die Daten das Verhalten und die Einstellungen der Deutschen im Verlauf der Krise. Besondere Aufmerksamkeit widmet die Forscherin der Mediennutzung. Sie stieg im Frühjahr bei allen Medien stark an. Das Pandemie-Geschehen verstärkte den Bedarf an Nachrichten und Informationen. Dr. Lauff berichtet: "Die Menschen haben stündlich nach Nachrichten gesucht". Der Lockdown führte dann zu viel freier Zeit, die mit Medienunterhaltung ausgefüllt wurde. Doch das Verhalten hat sich in den vergangenen Monaten wieder normalisiert.

Ein Gewinner ist das TV-Streaming. Zwar sanken auch hier die Zahlen in jüngster Zeit etwas, aber sie befinden sich immer noch deutlich über dem Niveau vor der Corona-Zeit. Insbesondere Serien stiegen in der Publikumsgunst. Die Menschen würden sich wieder nach Geschichten und Bildern der Normalität sehnen, meinte Lauff. Deshalb würden Medien derzeit besonders der Ablenkung von der krisenhaften Wirklichkeit dienen. Das gelte auch für die Werbung, so die Havas-Forscherin.

Besonders interessant fand die Havas-Forscherin die Ergebnisse zur Podcast-Nutzung. Viele Experten sprechen über einen Podcast-Boom, doch die Daten auf Bevölkerungsebene zeigen ein differenzierteres Bild. Laut den Daten hätten vor Corona 29 Prozent der Befragten ein- bis zweimal pro Woche Podcasts gehört. Damit ist das Medium noch nicht bei der Mehrheit der Deutschen angekommen. Allerdings hat sich in der Corona-Zeit die Nutzung deutlich erhöht und ist im Sommer und Herbst kaum zurückgegangen, im Gegensatz zur sonstigen Mediennutzung. Podcasts profitieren also von der derzeitigen Situation.

Helen Lauff widmete sich dann den sozialen Medien. "Ich dachte, die Aktivitäten und Posts müssten zurückgehen, da doch niemand etwas zu berichten habe," gestand sie. Die Zahlen zeigen in die andere Richtung: Viele junge Menschen sehen soziale Medien wie Facebook oder Instagram als Mittel, um gegen die soziale Isolation anzukämpfen. Der fehlende direkte Austausch fördere deshalb die aktive Nutzung sozialer Medien. Schwieriger habe es eine andere Mediengattung: Das Kino, dass nach wie vor durch die Hygiene-Einschränkungen stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. 44 Prozent der Befragten, die jünger als 30 Jahre sind, vermissen das Kino sehr. Das Revival des Autokinos werde von dieser Zielgruppe entsprechend begrüßt. Auch Online-Konzerte als Ersatz für "richtige" Musik-Events hätten langfristig an Akzeptanz gewonnen.

Was sich laut den Daten des HAVAS-Monitors kaum verändert habe, seien die Konsumwünsche der Menschen: Sie sehnten sich nach Reisen und einen unbeschwerten Konsum. Zusätzlich konnte die Forscherin ein wachsendes Gewicht der Medien in unserem Leben ausmachen. Ein Drittel der Befragten stimmte der folgenden Aussage zu: "Medien werden langfristig für mich eine höhere Bedeutung haben". Sie seien eben, so ein Zitat aus einer offenen Antwort eines Studienteilnehmers, ein "Tor zur Außenwelt".