Die Beratungsagentur Faktenkontor analysiert alljährlich die Social Media-Nutzung der Deutschen. Der Social Media-Atlas 2020 zeigt deutliche Veränderungen in der Relevanz der Anbieter.
Bereits seit 2011 wird die Onlinebefragung von Faktenkontor, dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung und Toluna durchgeführt.* Die Studie liefert unter anderem belastbare Erkenntnisse darüber, wer welche Sozialen Medien wie intensiv und für welche Zwecke nutzt, welches die beliebtesten Web 2.0-Angebote sind, welchen Kanälen die Social Media-Nutzer am meisten vertrauen und welchen Einfluss Social Media auf die Kaufentscheidung hat.
WhatsApp überholt YouTube
Unter den Sozialen Netzwerken hat mittlerweile WhatsApp den ersten Platz erobert: 69 Prozent der deutschen Onliner ab 16 Jahren nutzen den Messenger-Dienst. WhatsApp hat im Vergleich zum Vorjahr zwar um 2 Prozentpunkte eingebüßt, ist nun aber erstmals beliebter als die Google-Tochter YouTube, die bei der Reichweite 6 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr verliert. So liegt YouTube nun mit 68 Prozent mit knappem Abstand auf dem zweiten Platz.
Jüngere wenden sich in Deutschland von Facebook ab
Global betrachtet erfreut sich Facebook großer Beliebtheit. Im zweiten Quartal 2020 verzeichnete das Netzwerk weltweit 2,7 Milliarden aktive Nutzer - und es werden stetig mehr. Schaut man aber auf die Regionen, fällt auf, dass die Zuwächse insbesondere aus dem asiatisch-pazifischen Raum kommen. In den USA und Kanada stagnieren die Zahlen hingegen, und in Europa sind die Nutzerzahlen seit 2018 sogar rückläufig.**
Wie der Social Media-Atlas 2020 zeigt, bleibt Mark Zuckerbergs Soziales Netzwerk zwar in Deutschland im Gesamtranking auf Platz drei, verliert aber weiter an Reichweite: Facebook büßt gegenüber dem Vorjahr 9 Prozentpunkte ein und erreicht inzwischen nur noch sechs von zehn deutschen Onlinern. Der Marktanteil von Facebook fällt damit auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Studienreihe im Jahr 2011.
Die Bedeutung von Facebook nimmt in fast allen Altersgruppen ab; lediglich bei den 40- bis 49-Jährigen bleibt die Nutzung im Vergleich zum Vorjahr mit 64 Prozent unverändert. Besonders deutlich fällt der Rückgang bei den Teenagern aus: Während 2014 noch 92 Prozent der Onliner zwischen 16 und 19 Jahren Facebook nutzten, sind es 2020 nur noch 36 Prozent. In keiner anderen Altersgruppe ist die Facebook-Nutzung geringer.
Instagram legt zu
Die Foto- und Video-Sharing-App Instagram erreicht 40 Prozent aller deutschen Onliner und baut ihre Reichweite in beinahe allen Altersgruppen aus. Mit einem Plus von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr rückt Instagram noch etwas näher an die Top 3 der Social Media-Angebote heran. Besonders beliebt ist Instagram bei jüngeren Onlinern, so wird die App sogar von 91 Prozent der unter 20-Jährigen genutzt.
Teenager lieben Snapchat, TikTok gewinnt erst an Fahrt
Bei Snapchat ist auch im Vierjahresvergleich kein eindeutiger Trend erkennbar. Die App bleibt mit einer Reichweite von 18 Prozent in der Gesamtnutzung auf Vorjahresniveau. Nur bei den unter 30-Jährigen zieht die Nutzung an. Der Blick auf die tägliche Nutzung offenbart, dass Snapchat insbesondere bei den Teenagern hoch im Kurs liegt: 62 Prozent der befragten Onliner bis 19 Jahre sind jeden Tag auf Snapchat unterwegs. Bereits bei den Twens nimmt die tägliche Nutzung jedoch deutlich ab.
Gemessen an den weltweiten Downloads im ersten Quartal 2020 zählt TikTok laut dem Branchendienst Sensor Tower zu den erfolgreichsten Apps. Hierzulande spielt der chinesische Export-Schlager mit einer Reichweite von 10 Prozent allerdings (noch) eine untergeordnete Rolle. Unter den 16- bis 19-jährigen Onlinern nutzen 17 Prozent die App täglich.
Auf Basis einer repräsentativen Online-Panelbefragung beleuchtet der Social Media-Atlas seit 2011 jedes Jahr die Social Media-Nutzung der Deutschen. Durchgeführt wird die Studie von der Beratungsagentur Faktenkontor in Zusammenarbeit mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung und dem Panelanbieter Toluna.
An der aktuellen Umfrage im Dezember 2019 und Januar 2020 haben ca. 3.500 Personen teilgenommen. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Die komplette Studie mit allen Ergebnissen kann bei Faktenkontor gegen eine Schutzgebühr bestellt werden.
