Eine aktuelle Studie identifiziert sechs Nutzertypen von Sport im TV. Gründe für die Nutzung gehen weit über Interesse an der jeweiligen Sportart hinaus.
Welche Sportarten wecken derzeit das größte Zuschauerinteresse im TV und welches Potential bieten bislang wenig oder gar nicht übertragene Sportdisziplinen? Annalect, ein Geschäftsbereich der Omnicom Media Group, hat im Auftrag der Ad Alliance eine unabhängige quantitative Studie mit 2.507 Frauen und Männern zwischen 18 und 59 Jahren durchgeführt und ist genau diesen Fragen nachgegangen. Darüber hinaus gibt eine im Rahmen der Studie entstandene deskriptive Typologie Aufschluss über unterschiedliche Sport-Nutzertypen und wie diese sich hinsichtlich ihrer Demografie, ihres eigenen Sportverhaltens, aber auch ihres Nutzungsverhaltens von Sport-Formaten im TV unterscheiden.
Sport spielt im Alltag vieler Befragten eine wichtige Rolle: 61 Prozent halten sich durch regelmäßige Bewegung fit, für 58 Prozent stellt die körperliche Betätigung eine wichtige Auszeit dar, die maßgeblich zur Verbesserung des seelischen Gleichgewichts beiträgt. Auch im TV erfreuen sich Sport-Formate einer hohen Beliebtheit. Neben den derzeit populärsten Sportarten im Fernsehen wie Fußball, Motorsport und Tennis bieten auch Randsportarten wie Tanzen oder Biathlon, aber auch Nischen-Sportarten wie Dart bislang kaum ausgeschöpftes Unterhaltungspotential.
Als Gründe für die Nutzung von Sportsendungen im Fernsehen wird als wichtigster Grund der Wunsch nach Unterhaltung genannt. Erst an dritter Stelle (nach Abschalten/Entspannen) steht das Interesse an der jeweiligen Sportart. Dabei haben die Nutzer:innen konkrete Erwartungen, wenn sie Sport im TV verfolgen: Gefragt nach den "Must-Haves" stehen interessante Wettkämpfe an erster Stelle, gefolgt von sympathischer Moderation und dem Unterhaltungswert der Übertragung.
Im Fernsehen begeistert Sport unabhängig vom eigenen Sportverhalten
In der Studie wurden sechs verschiedene Typen von Nutzer:innen von Sport im TV identifiziert: Die Gruppe der "Liveseher:innen", die Sport (fast) ausschließlich live im TV verfolgen, sind im Durchschnitt 38 Jahre alt und größtenteils männlich (73%). Die Mehrheit der Liveseher:innen treibt nicht nur selbst Sport, sondern tauscht sich im Alltag auch gerne darüber aus. "Demandseher:innen" sind im Schnitt zwei Jahre jünger als Liveseher:innen, das Verhältnis von Frauen und Männern ist dabei ausgewogen. Im Vergleich zu Liveseher:innen schauen sie zwar weniger lineares Fernsehen, schreiben RTL aber eine stärkere Berichterstattungskompetenz als diese zu.
"Eventseher:innen" (53% weiblich, im Durchschnitt 38 Jahre alt) schauen Sport im TV nur, wenn ein Event wie beispielsweise die Fußballweltmeisterschaft übertragen wird. Auch bei den Eventseher:innen stuft die Mehrheit RTL als kompetent bei Sportübertragungen ein.
"Eventteilnehmer:innen" (37% weiblich, im Durchschnitt 36 Jahre alt) verfolgen nicht nur Sport-Events im TV, sondern nehmen auch selbst an Sportevents für Amateure teil. Die Mehrheit von ihnen schaut Sportveranstaltungen im TV nur in Gesellschaft mit anderen. RTL schreiben sie insgesamt eine etwas geringere Sportberichterstattungskompetenz zu als die Eventseher:innen.
"Gesundheitsbewusste" und "Couch Potatoes" sind im Schnitt am ältesten (39 Jahre bzw. 40 Jahre), die Geschlechterverteilung ist in beiden Gruppen ausgewogen. Obwohl nur ein Viertel der Couch Potatoes Sport treibt und sich 75 Prozent sogar selbst als "Sportmuffel" bezeichnen, erachten sie Sport als Gesprächsthema für genauso wichtig wie die Gesundheitsbewussten, von denen mehr als die Hälfte sportlich aktiv ist. So interessieren sich z.B. 74 Prozent der Couch Potatoes für Fußball im TV – höher fällt das Interesse für diese Sportart nur in der Gruppe der Gesundheitsbewussten aus (79%). Unter den Couch Potatoes genießt RTL ein tendenziell höheres Ansehen als kompetenter Sportberichterstatter als unter den Gesundheitsbewussten.
Sport spielt im Alltag der meisten Befragten eine wichtige Rolle – dabei geht man nicht nur selber sportlichen Aktivitäten nach, sondern verfolgt Sport auch im TV. Haupteinschaltgründe sind neben dem Interesse für die jeweilige Sportart auch der Wunsch nach Entertainment und das Bedürfnis nach Entspannung.