Social-Media-Atlas 2021: Neue Präferenzen bei Teens & Twens

Die Beratungsagentur Faktenkontor analysiert alljährlich die Social-Media-Nutzung der Deutschen. Der Social-Media-Atlas 2021 zeigt: Die Nutzung bleibt konstant, aber die jungen User wenden sich zunehmend von den früheren Platzhirschen ab.

Bereits seit 2011 wird die Onlinebefragung von Faktenkontor, dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung und Toluna durchgeführt.* Die Studie liefert unter anderem belastbare Erkenntnisse darüber, wer welche Sozialen Medien wie intensiv und für welche Zwecke nutzt, welchen Kanälen die Social-Media-Nutzer am meisten vertrauen und welchen Einfluss Social Media auf die Kaufentscheidung hat.

Die aktuelle Ausgabe zeigt, dass die Nutzung Sozialer Medien im Vergleich zum Vorjahr insgesamt betrachtet konstant geblieben ist: 76 Prozent der deutschen Onliner ab 16 Jahren sind auf Social-Media-Plattformen unterwegs. Der starke Rückgang von 2019 auf 2020 um immerhin 8 Prozent hat sich also nicht fortgesetzt. Dennoch gibt es Gruppen, in denen auch in der aktuellen Welle die Social-Media-Nutzung abnimmt. Dies sind zum einen die über 60-Jährigen (-4%), aber insbesondere die 16- bis 19-Jährigen (-9%).
 


Zugenommen hat (möglicherweise im Zusammenhang mit Corona) die Bedeutung von Sozialen Netzwerken im Berufsleben: Immerhin 42 Prozent aller Befragten geben nunmehr an, Facebook, YouTube oder andere Plattformen auch beruflich zu verwenden (2020: 34%).

Ranking der Angebote: An der Spitze ändert sich wenig

Das Siegertreppchen der Top-Angebote teilen sich weiterhin WhatsApp, YouTube und Facebook. Allerdings ändert sich die Rangfolge: YouTube verdrängt WhatsApp vom ersten Platz und steigt damit zum beliebtesten Netzwerk der Deutschen auf (genutzt von 70% der Onliner ab 16 Jahren), gefolgt von WhatsApp (69%) und Facebook (60%). Zu den größten Gewinnern gehört TikTok, das von Platz 14 auf Platz 8 der Rangfolge aufsteigt (26% Nutzer), was einem Plus von 16 Prozent entspricht.
 


Weitaus weniger rosig sieht es für Facebook aus, wie der Blick auf die Nutzung im Zeitverlauf bei den jüngeren Zielgruppen zeigt. Gerade einmal 32 Prozent der befragten Onliner im Alter zwischen 16 und 19 Jahren nutzen inzwischen noch das Netzwerk. Auch bei den Twens zeigt sich seit einigen Jahren eine rückläufige Tendenz. Seit 2017 sinkt der Anteil der Nutzer sukzessive ab.

 



Wohin aber verlagern sich die Interessen der jungen User? Ganz klar zu TikTok, das enorm an Zulauf gewinnt. Der Nachfolger von musica.ly spricht die jungen Zielgruppen besonders erfolgreich an: 55 Prozent aller 16- bis 19-Jährigen nutzen die App, unter den 20- bis 29-Jährigen sogar noch etwas mehr (57%).

Bei Instagram zeigt sich zwar insgesamt betrachtet ebenfalls eine positive Entwicklung (im Vergleich zum Vorjahr steigt der User-Anteil um 6%) – allerdings sinkt der Anteil der 16- bis 19-Jährigen, die das Netzwerk verwenden, binnen eines Jahres von 91 auf 80 Prozent.

Eine besondere Rolle kam den Sozialen Netzwerken während der Corona-Pandemie zu: Social Media kompensierte Social Distancing, insbesondere WhatsApp, YouTube und Facebook wurden deutlich häufiger genutzt als zuvor. Dabei fand der Austausch zu Corona-Themen am ehesten bei WhatsApp statt – 37 Prozent aller Befragten nutzen hierfür diesen Kanal.

Als Quelle für konkrete Informationen zur Pandemie nehmen die Sozialen Netzwerke dagegen im Vergleich zu den klassischen Medien eher eine untergeordnete Rolle ein: Rund ein Viertel der Befragten nutzte hierfür Facebook (27%), 24 Prozent YouTube. Aus dem in Medienberichten omnipräsenten Twitter holten sich gerade einmal 9 Prozent der Onliner Informationen über Corona.

 

*Methode: Auf Basis einer repräsentativen Online-Panelbefragung beleuchtet der Social-Media-Atlas seit 2011 jedes Jahr die Social Media-Nutzung der Deutschen. Durchgeführt wird die Studie von der Beratungsagentur Faktenkontor in Zusammenarbeit mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung und dem Panelanbieter Toluna. An der aktuellen Umfrage im Dezember 2020 und Januar 2021 haben 3.500 deutschsprachige Onliner ab 16 Jahren teilgenommen (quotiert nach Alter, Geschlecht und Bundesland (Außenvorgabe: AGOF Internet Facts)). Die komplette Studie mit allen Ergebnissen kann bei Faktenkontor gegen eine Schutzgebühr bestellt werden.